Remchinger DRK muss noch länger auf geplanten Neubau warten
Bürgermeister-Stellvertreter Kurt Ebel verweist auf perspektivisch gute Lösung neben Nöttinger Feuerwehrneubau
Die Euphorie auf einen neuen Standort am Nöttinger Ortseingang, bei dem die Gemeinde wie kürzlich bekannt gegeben in einem zweiten Bauschritt nach dem geplanten Feuerwehr-Neubau auch den DRK- und DLRG-Ortsgruppen eine neue Heimat bieten will, kann der Remchinger DRK-Vorsitzende Dieter Farr noch nicht so ganz teilen. Bei der Jahreshauptversammlung des DRK-Ortsvereins am Freitagabend befürchtete er dadurch eine weitere deutliche Verzögerung für die erhofften Garagen und Räumlichkeiten. Wie berichtet, waren DRK und DLRG zunächst davon ausgegangen, im Bereich der Stockwiesen zwischen Wilferdingen und Nöttingen zusammen mit der vom DRK-Kreisverband betriebenen 24-Stunden-Rettungswache einen gemeinsamen Standort zu bekommen. Während der Kreisverband nun aber einen Anbau am Wilferdinger Feuerwehrhaus bekommen soll, wo er seit einigen Jahren provisorisch beheimatet ist, sollen die beiden Ortsvereine nach dem Nöttinger Feuerwehr-Neubau am Ortseingang einen Neubau für ihre momentan beengten Räumlichkeiten bekommen. Der Standort in den Stockwiesen fiel genehmigungsrechtlichen Hürden zum Opfer.
Farr verweis nicht nur auf sechs Jahre Planung für die Stockwiesen, die nun von vorne beginnen würden, sondern vor allem auf gut „sechs Jahrzehnte“, in denen bereits seine Amtsvorgänger Karl Kirchenbauer, Werner Engel und Walter Schneider vergeblich auf der Suche nach einem geeigneten Standort gewesen seien: „Jetzt fangen wir wieder von vorne an“, erklärte Farr, der auf einen Bezug zum 100. Jubiläum im Jahr 2026 gehofft habe. Bürgermeister-Stellvertreter Kurt Ebel (CDU) ermutigte, die Entwicklungen mit einem in die Zukunft gerichtete Auge zu betrachten. Während die Entscheidung der Rettungswache im Wilferdinger Feuerwehrhaus auch den Rettungszeiten für die umliegenden Gemeinden Richtung Kämpfelbachtal zugutekomme, sei er positiv überrascht gewesen, wie schnell Bürgermeisterin Julia Wieland nach ihrem Amtsantritt die Suche für DRK und DLRG in Angriff genommen habe: „Sechs Jahrzehnte Suche ist die eine Seite, aber eine zukunftsfähige, strategisch gute Lösung für unsere Rettungsdienste, die wir jetzt sicher im Blick haben, ist die andere Seite.“
Auf 131 Helfer-vor-Ort-Einsätze (HvO) im Jahr 2023 blickte Bereitschaftsleiter Florian Stächele zurück – darunter 63 internistische, 36 chirurgische, zehn neurologische Fälle und neun Verkehrsunfälle sowie 14 sonstige. Neben 29 Sanitätsdiensten vom Faschingsumzug über Oberliga-Fußball- oder Basketballspiele bis hin zur Bierkultur und einem Kickboxturnier blickte der Ortsverein auch auf hunderte Blutspenden und tonnenweise gesammelte Altkleider zurück, die einen wertvollen Beitrag zur Finanzierung der ehrenamtlichen Arbeit leisten. Mit der Wiederbelegungs-Simulation beim Remchinger Frühling oder einem Bärenhospital beim Weltspieletag kam auch die Nachwuchssuche nicht zu kurz.
Für 20 Jahre aktiven Dienst bedankten sich Michael Uibel und Pascal Ott als Stellvertreter des DRK-Kreisverbandes mit einer Ehrung bei Selina Ratz, Marco Farr und Florian Stächele. Für ganze 55 Dienstjahre bekam der Vorsitzende Dieter Farr Ehrungen vom Kreis- und Landesverband.
Uibel bedankte sich für die kontinuierlich verlässliche Arbeit des Ortsvereins, dessen Besonderheiten neben den Sanitätsdiensten im Schlossbad und dem Jugendrotkreuz, das jetzt neu belebt werden solle, auch die zahlreichen HvO-Einsätze seien.
Text: J. Zachmann